Sucken für schöne Akkordfolgen
Hi, mein Name ist Christoph Benkeser. Du bist bei Grundrauschen gelandet, einem Newsletter zur Radiosendung auf Orange 94.0. Hier bespreche ich einmal im Monat neues aus der österreichischen Musikszene, verlinke zu aktuelle Veröffentlichungen und lass es rauschen.
Heute im Newsletter: Feiern während Kriegszeiten, Interviews mit Lucas Farr und Elektro Guzzi, jede Menge Links und Kurzreviews zu aktuellen Veröffentlichungen aus dem Schnitzelparadies.
Grundrauschen zum Tag
Eigentlich wollte ich hier ein paar Absätze zu einer Serie schreiben, die mich letzte Woche zwei Tage an den Laptop fesselte. »Severance« (Apple TV) ist eine Westworld-meets-The-Office-meets-Being-John-Malkovich-Dystopie, bei der Menschen ihr Arbeits-Ich von ihrem privaten Ich trennen lassen. Dass die Work-Life-Balance in totalitärer Auslegung nicht ewig gutgeht? Geschenkt! Platons Höhlengleichnis lässt grüßen, mehr dazu aber an anderer Stelle.
Fürs Groove Magazin hab ich mich gefragt: Ist Feiern während Kriegszeiten pietätlos oder die richtige Antwort gegen Faschisten wie Putin? Dafür hab ich mit Artists wie Annika Stein, Gerald VDH, Laura BCR und Finn Johannsen gesprochen. Der Artikel ist hinter der Paywall, die ersten Absätze spiele ich hier aus. Holt euch trotzdem ein Abo, wenn ihr könnt, oder schreibt mir, solltet ihr den Text lesen wollen, aber keine Mittel dafür haben.
Ich fühle mich leer, wenn ich seine Sätze lese. Sätze, die mir andere Menschen aus anderen Teilen des Landes in ähnlicher Weise schildern. Tag und Nacht heulen Sirenen, weshalb viele Leute nicht mehr wissen, ob sie echt seien oder man sich das Geräusch nur einbilde. Irgendwie, so heißt es, arrangiere man sich aber, die Moral vor Ort sei gut. »Wir werden gewinnen, ganz bestimmt«, schreiben die Meisten. Trotzdem: Jedes Mal, wenn das WhatsApp-Zeichen einer meiner Kontakte aus der Ukraine auf meinem Handy aufblinkt, spüre ich eine machtlose Taubheit in meinem Körper. Was kann ich – ein paar hundert Kilometer entfernt und mich in Sicherheit wissend – tun, um zu helfen? Warum müssen Menschen, die bis vor wenigen Wochen noch nie eine Waffe in der Hand hielten, in den Krieg ziehen? Und: Wie kann ich es trotz allem mit meinem Gewissen vereinbaren, am Freitag zu Vierviertelgestampfe loszulassen, während andere in Bunkern ausharren?
Fragen, die sich seit der russischen Invasion in der Ukraine viele Menschen stellen – auch in Clubs, bei Veranstalter*innen und DJs in Deutschland und Österreich. »Mein erster Impuls war, mich zurückziehen«, sagt Gerald VDH. Er ist Produzent in Wien und veranstaltet mit seiner Meat-Market-Reihe seit Jahren queere Techno-Partys. Sich von Kriegsverbrechern einen Teil des eigenen Lebensinhalts nehmen zu lassen, kam für ihn trotzdem oder gerade deswegen nicht infrage. »Der Gedanke des Rückzugs schlug in eine kämpferische Haltung um, weil gerade die Art von Veranstaltungen, die ich mache, Putin ein Dorn im Auge wären. Sie widersprechen diametral seiner Vorstellung von Gesellschaft und Zusammenleben«, so VDH. Schließlich sei Feiern immer auch Eskapismus und Widerstand. »Menschen haben selbst in den größten Krisen und Kriegen immer Wege gesucht, um sich zu treffen und miteinander eine gute Zeit zu erleben – auch wenn sie für eine Feier ihr Leben riskieren mussten.«
Der vollständige Text ist auf Groove.de erschienen.
Interview mit Lucas Farr
Lucas Farr gehört für mich zu den besten Producern in Wien. Das sag ich oft. Ist aber so. Ende April erscheint seine Debüt-EP auf Out Of Sorts, einem Label aus Bristol.
Lucas Farr: In meinen Tracks ist verhältnismäßig viel Resonanz statt Dissonanz. Ich geb auch zu, dass ich ein Sucker für schöne Akkordfolgen bin. Pop ist für mich wichtig, Kitsch darf immer sein. Trotzdem versuche ich gerade Harmonielehre zu lernen, die weiterführt als die gleichen vier Akkorde in einer Tonart, weil ich sonst vor dem Dilemma stehe, dass es zu schön wird. Ich steh auf Septakkorde. Das kann für elektronische Musik aber schnell zu kitschig sein. Dagegen wäre es im Pop genau richtig …
Das heißt …
Lucas Farr: Dass ich sicher irgendwann Pop produzieren werde. Momentan bin ich noch nicht zufrieden damit, aber der Zeitpunkt wird kommen. Bis dahin wird auch mein Output größer werden. Der ist schließlich noch ausbaubar.
Dafür aber nachhaltig.
Lucas Farr: Absolut. Ich kann mich selbst in eigenen Loops verlieren, weil sie mir so gefallen. Das macht Spaß, ist aber nicht wirklich produktiv.
Das vollständige Interview ist auf mica erschienen.
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Elektro Guzzi im Interview
Weil vor dem »Trip« immer nach dem »Trip« ist, heißt »Triangle« Ekstase für die Langstrecke – und den Kieferorthopäden. Ich hab das Techno-Trio um Bernhard Hammer, Jakob Schneidewind und Bernhard Breuer im Proberaum besucht.
Der Schritt in die Unabhängigkeit geht mit einer Abkehr vom Mainstream einher. War der jemals ein Ziel?
Bernhard Hammer: Es ist nie passiert. Wir haben eine Zeit lang bei riesigen Festivals gespielt, aber …
Jakob Schneidewind: Der Mainstream ging sich mit unserer Musik nie aus. Sie ist zu abstrakt, der Pop-Appeal fehlt.
Dem hätte man sich öffnen können. Das passierte nie.
Bernhard Hammer: Daran hatten wir kein Interesse. Ich war vor einem Jahr bei einem Konzert von Apparat – ich hab es mir irgendwann von draußen angehört, weil eine Pop-Schnulze nach der anderen kam.
Das vollständige Interview ist auf mica erschienen.
Weitersuchen
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Friendly Reminder
Ab 21.00 läuft heute Grundrauschen auf Radio Orange 94.0 – live bei uns im Studio sind Lucy Dreams. Wir plaudern über Astronauten und alles Kommende. Tune in!
Was diesen Monat rauscht
Marie Vermont – »Find« (s/r)
Marie Vermont fabriziert im Brutkasten des Boiler Rooms im Zwanzigsten wieder mal Krach, bei dem es einem die Nackenhaare versengt. Dazu gibt’s – eh klar – geile Grafiken und ein Lehrstück in angewandter Synthesizerologie für Kunstkacke und Knarzmenschen, die immer noch auf die UFO-Landung überm Gaußplatz spekulieren.
Potato Beach – »Run« (s/r)
Fear and Loathing in Downtown-Kottingbrunn, im Drogenkoffer nur Halluzinationen: Beach Potato sind eine Band aus Wien, die so klingt, als läge der letzte Trip drei Tage und einen Flashback zurück. Die Gitarren verdrücken in L.A. eine Träne. Man stopft sich der Coolness wegen ein Surfboard unter die Arme, rüsselt zwei Drinks weg und schmeißt drei mal fünf ist 15 Teile, um an der Copa Cagrana im Kaninchenbau zu buddeln.
Glim – »Music For Fieldrecordings« (s/r)
Irgendjemand müsste sich um den gesamten Backcatalog von Karate Joe kümmern. Robert Pinzolits hat das Label in den 2000ern gegründet, es erschienen Alben, für die man sich Jüngerinnen und Jünger von Faitiche in der Zero-Gravity-Liege einpennen. Glim, das Ambient-Projekt von liquid loft-Mitgründer Andreas Berger, glubschte 2003 ins Träumeland. »Music For Fieldrecordings« ist ein Cut-up-Relikt seiner Zeit. Neu veröffentlicht und digital only.
asteraceae – »copper veins run dry« (s/r)
Ein Album wie ein Poesiealbum von Demenzkranken. Jede Seite anders, immer eine Überraschung. asteraceae aus Fugging (really, though?) findet allerdings nicht mal die Suchmaschine von Bing. Die Stücke kratzen zwischen Herumtuerei am Lötkolben und kaputtem Krach für kaputte Menschen, Elektroschocks für Deep-Listening-Therapierte und Klampfengeschrammel nach zwölf Liter Bockbier am Lagerfeuer.
Tony Renaissance – »Xxxerberus« (Tender Matter)
Als hätte man eine Bravo Hits CD von 1999 in einem Drogencocktail aufgelöst, die Plörre auf ex runtergekippt und danach total drauf den kompletten Monatslohn beim Autodrom im Prater verprasst. Genial!
Kenji Araki – »Nabelschnurtanz EP« (Affine Records)
Hallo Gestern, wir brauchen dich heute schon morgen. Kenji Araki macht Musik, die Modeselektor in 25 Jahren als heißen Scheiß kuratieren werden. Bissle gitarrisch, bissle elektronisch, oarge Beats und eine Stimme, für die man Gott anruft und um eine Vertragsverlängerung bittet.
V.A. – »Ceasefire Compilation« (Tongræber)
Annika Stein hat das Tongræber-Kollektiv anfang dieses Jahres um das Labelstandbein erweitert. Inzwischen erschienen drei Releases, die »Ceasefire Compilation« kommt im Geiste des Friedens. 24 Artists steuern Tracks bei. Wer wissen will, was zwischen Ambient-Ausflugszielen, Breakbeat-Ballern und Techno-Tralala in Wien gerade abgeht, muss reinhören – und für den guten Zweck zwei Bier abzwicken!
Nasihat – »Perde« (s/r)
Boom Bap auf Türkisch. Oder was, um an der Ampel im 3er BMW das Standgas zu massieren. Nasihat bastelt seit 20 Jahren in Salzburg an Beats, verkauft die Dinger international und lässt die Homies spitten. Das Zeug verwandelt den Kopf in einen Wackelpudding. Sollte man nicht nur auf der Ottakringerstraße ballern!
nekrodeus – »Asbest« (grazil Records)
Zwischendurch was zum Durchpusten! Nekrodeus prügeln Black Metal aus ihren Instrumenten, dass sich sogar das dunkelste Kürbiskernöl in durchsichtige Ecstasy-Pisse verwandelt.
Wiener Planquadrat –»Dschungel (IDI005)« (Wiener Planquadrat)
Kurzer Umtrunk, fett ins Planquadrat gecrasht, die Dienstpläne ausgetauscht und »Im Dschungel« aufgewacht. Krasse Story, glaubt uns niemand! Deshalb zünden die Wiener Herzbuben vom Prater-Planquadrat eine Nebelgranate und schmeißen ihre zweite Platte hinterher. Die FM4-Bubble freuts, alle anderen auch, weil die beiden Daniel-Richter-Disco für wohlstandsverwahrloste Akademiekinder produzieren.
OGO Vertex – »Blenders Renders« (Morbit Exile Records)
Hätte Super Mario mit Zelda eine gscheide Internetconnection aufgestellt, die neueste Ableton-Version gecrackt und nach fünf Lines Speed mit Dubstep-Samples am Wobble-Bass rumgeschraubt, OGO Vertex könnte sich seine Platte auf Morbit Exile sparen. Aber wir wissen: Der Konjunktiv ist der Feind des Erfolgs. Also gusch!
Artjom Astrov, Kisling, Till Megerle – »Guiding Light IV« (Serious Serious)
In der Kunsthalle hat man die Schnipo-Schranke zwischen Video-Wahnsinn und Folk-Fun schon im März hallen lassen. Das Dreierdings um Wienerin Michaela Kisling faselte da noch von deepem »hanging out« und ließ sich vom Licht leiten. Tja, gäb’s den Bums nicht nur als USB-Stick, man müsste sich sofort die Platte holen.
Lime Crush – »Timewaster« (Fettkakao)
Immer wann die Leute von Lime Crush veröffentlichen – und sie haben schon mit dem grantigsten aller Grantler Jens Rachut veröffentlicht – brennt ein innerliches Freudenfeuer ab. Dabei parken die Fettkakao-Spezis den Polo rückwärts in der Garage und pluggen die Gitarren in die Verstärker, als wäre es Neunzehn-fucking-dreiundachtzig und die tödliche Doris noch lange keine tödliche Dosis.
Paul Plut – »Kurz nach Schalling unterm Berg (Original Soundtrack)« (s/r)
Ohne Paul Plut wären wir arm dran. Der Wiener Wiegenliedsänger für Verlorene und Wache, geistert als Wächter der Nacht mit seiner Quetschen durch dunkle Gassen und lässt uns allein gemeinsam sein. Für David Lapuchs neuen Film hat er den Soundtrack geschrieben und die Dur-Akkorde gestrichen. Nur so viel: »Kurz nach Schalling unterm Berg« wird sicher keine Romcom.
seha eks – »Gib Dem Drachen Zucker« (Unseen Music)
seha eks ist Rapper in Wien. Seine Beats schreibt er selbst, die 16er funktionieren so stabil wie die Seitenlage im Erste-Hilfe-Kurs. Den Prolo-Bullshit zwischen Schwurbler-Kollegahs und Frauenschläger-Hurnkindern bekommt man bei seha eks also nicht. Dafür spechtelt sein Flow sowieso zu sehr in die 90er. Nice!
Molten Chains – »Orisons of Vengeance« (s/r)
Die Double Kick glüht, das Messer ersetzt das Plektrum, die Riffs werden zum elektrischen Stuhl – wenn die Wiener Band Molten Chains ein Album in der Pipeline hat, kreiseln Köpfe, bis sich der Abgrund auftut, der Heiland erscheint und sogar überzeugte Atheisten zum Pfaffen pilgern.
Heidnir – »Jenseits des Kosmos« (s/r)
Heidnir geht gern in den Wald. Allein. Dort schmiert er sich Corpse Paint ins Gesicht, haut sich hinters Schlagzeug, entzündet drei Kerzlein und hängt sich die Klampfe um, während er so lange ins Mikrofon brüllt, bis die letzten Dämonen ausgetrieben sind. \m/
Zanshin – »In Gloom« (Affine Records)
Das neue Album von Zanshin ist wie ein Zen-Garten auf Acid – ungefilterte Einflüsse, absolute Durchlässigkeit, eine Reizüberflutung in vollkommener Harmonie. Der Wiener Producer, der Ende der 2000er als Hälfte von Ogris Debris zwischen Pratersauna und Panoramabar die Miezekatze schnurren ließ, hat sich lange Zeit gelassen. Bevor die Platte im Juni kommt, ein Sprung in die FM4-Charts.
le_mol – »Live Noise Everywhere« (s/r)
Wer türmt die meisten Gitarren? le_mol, zwei Staplerspezis aus Wien! Die Truppe aus zwei Typen feiert mit Loops und ihrem Boss eine Shoegaze-Party. Die Stücke blinzeln gerade so durchs Zehn-Minuten-Gloryhole, jedes einzelne schlafwandelt für sich. Weil das so geil geht, hat man sich letztes Jahr in die Arena gestellt und den Bums aufgenommen. Beschte!
Slobodan Kajkut – »Elements« (GOD Records)
Man muss nur lange genug an ihnen rütteln, den Konventionen des guten Geschmacks. Irgendwann knicken sie unter der Druckkraft des Subbasses ein. Slobodan Kajkut, der Godfather von God Records in Graz, gießt der Neuen Musik deshalb ein Fundament aus Beton. Den Sesselpickern passt das gar nicht, die Revolution pfeift trotzdem von den Dächern. Schließlich sitzen im Konzerthaus nur die Coolen mit einem Godflesh-Shirt in der ersten Reihe.
SanTra – »Tausendfüßer« (s/r)
SanTra ist die Sookee des alpenländischen Hip-Hops. Unterm Patscherkofel skitouren sich die Double Rhymes zwischen zweiter Lautverschiebung und Innschbrucker Idiom zu einem Soziologieseminar im fünfundreißigsten Semester.
Robert Schwarz – »Clear Cues« (ETAT)
Einparkhilfe Robert Schwarz schraubt weiterhin an Sounds, die dazu führen, dass man sich entweder den Kopfgärtner spart oder bei ihm den nächsten 10er-Block bucht. Die Wahrheit liegt bekanntlich irgendwo im Nirgendwo. Was auf »Clear Cues« grunzt und gnatschelt, während sich das große Krabbeln abspielt, führt straight ins Unterholz des Oberstübchens. Bei Risiken oder Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Plattenhändler.
Autor – »Nektar EP« (Urban Lurks)
Der Autor ist tot, die Autorin lebt! Deshalb grindbatzt die Wiener Band aus Gründen der Gerechtigkeit im generischen Maskulinum auf dem Eh-immer-leiwand-Label Urban Lurk zu Punksongs, bei denen die Post seit zwei Monaten den Briefkasten verstopft.
Florian Tiefenbacher – »Music From A Quit Place« (s/r)
Eigentlich trommelt Florian Tiefenbacher zwischen Adelaide, Paris und Zagersdorf für SOHN. Mit »Music From A Quiet Place« quetscht er sich aber schon aus Gründen der Lautstärke hinters Klavier, verdrahtet den Kasten mit ein paar Mikros und lässt es klimpern und knarzen, dass Nils Frahm in seinem Funkhaus zu Berlin den Piano Day vergisst.
Red Gaze – »Healing Games« (Numavi)
Das Beste wie immer zum Schluss: Red Gaze, die Grazer Noisemaker bei Carport-Partys und Garagenfesteln, haben bei Numavi eine neue Platte veröffentlicht. Endlich! Schließlich ist die Letzte schon wieder eine halbe Ewigkeit her. »Healing Games« rasiert sich einen Irokesen, schrammelt in den Punkkeller und lernt sich im Pogokreis besser kennen. Kaufen!
Bevor wir auseinandergehen …
Diese Geschichte: Ein Typ findet in einem Thrift-Store irgendwo in den USA ein VHS-Tape, digitalisiert den Bums und checkt, dass da nicht nur jemand den Himmel abgefilmt, sondern auch Mukke druntergelegt hat, die so klingt, als hätten Boards of Canada sie die letzten 25 Jahre in ihrer Garage vergessen. Der Rest ist Reddit. Übrigens: Das Video ist auf YouTube. Ich schließ mich dem Top-Comment an: »Even if it is fake this is a cool vibe, thank you for saving this!«
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Christoph Benkeser ist freier Journalist, Redakteur und Radio-Moderator. Du findest ihn auf LinkedIn oder Twitter. Sag »Hi« via E-Mail oder schreibe ihm für eine Zusammenarbeit.