Subkultur kennt keine Gesetze
Hi, mein Name ist Christoph Benkeser. Du bist bei Grundrauschen gelandet, einem Newsletter zu sogenannten Subkulturen in Österreich. Hier schreibe ich einmal im Monat auf, was in der österreichischen Musik noch passiert, außerdem gibt es aktuelle Veröffentlichungen, die gut sind oder schlecht.
Heute im Newsletter: Das Venster am Gürtel musste schließen und, na ja, eigentlich zurecht. Interviews mit Antonia XM, Ingrid Schmoliner und der neuen Präsidentin des Österreichischen Musikrats, Eva-Maria-Bauer. Außerdem wie immer: Wo die Musi spielt. Und Links zum Lesen. Jetzt aber …
Grundrauschen zum Tag
Das Venster99, ein Vereinslokal am Wiener Gürtel (merken wir uns das mit dem Verein), musste im Februar schließen. Der Grund: Das Subkulturlokal sei wie ein Gewerbe (merken wir uns auch das) geführt worden. Daraufhin kübelte lifestyle-linke Katerdepri und journalistisches Unvermögen über die Socials. Alle hoben kurz ihr Dosenbier, aber das Venster99 – »einer der besten Wiener Orte für kleine Konzerte der Marke laut und intensiv« (© hol mich hier raus falta), blieb zu. Und zwar aus Gründen.
Das Gap Mag bot mir an, einen Text darüber zu schreiben. Nicht nur übers Venster, sondern über das, ich zitier hier mal die Vienna Club Commission (VCC), »Spannungsverhältnis zwischen subkulturellen Vereinslokalen und geprüften Gastronomiegewerben«. Ich nahm an, auch wenn man beim Gap in etwa so gut bezahlt wird wie ein plasmaspendender Philosophiestudent. Aber was soll’s: Der Chefredakteur ist ein leiwander Typ und das Thema ziemlich interessant.
Warum? Weil es – sorry Venster – um mehr als das Venster99 geht. Und nichts mehr meine Lenden erwärmt als die Vorstellung, mich mit Paragrafen und Gesetzestexten zur GEWERBEORDNUNG auseinanderzusetzen. Um die geht es hier nämlich. Denn in der Gewerbeordnung wird festgelegt, wann ein Gewerbe ein Gewerbe ist.
Ich mach nicht lang auf Barbara Salesch, wer mehr wissen will, studiert demnächst das neue und gutriechende GAP-MAGAZIN, aber …
Im WESENTLICHEN geht es um das »gastgewerbliche Erscheinungsbild« und die »Ertragserzielungsabsicht«. Das heißt: Verkaufen Vereinsmitglieder:innen in ihrem Vereinslokal Getränke oder bieten sie zur freien Spende an, kann die Behörde eine Gewerbetätigkeit vermuten. Sollte ein Vereinslokal außerdem mehrmals in der Woche geöffnet haben und keine Mitglieder:innen-Liste führen, verstärkt das die Annahme, dass der betreffende Verein wie ein Gewerbe geführt wird.
Wer schonmal im Venster war, weiß: dort hackeln keine Kapitalisten. Der Veranstaltungskalender war bis Februar dennoch gut gefüllt und das Bier gab’s gegen Spende an der Bar. Ist das noch ein Verein? Oder riecht es hier schon nach Gewerbe? Ich hab beim Magistrat angerufen und die meinten: »Auch wenn der Verein betont, gemeinnützig gehandelt zu haben, ist er realiter gewerbsmäßig betrieben worden.« Und: »Auch namhafte Subkultur-Vereine müssen sich an die gesetzlichen Vorgaben halten.«
Die Magistratsdirektion führt als Grund für die der Schließung vorangegangen Kontrollen offiziell »Lärmbeschwerden« an. Das sei in der bisherigen Kommunikation mit dem Venster99 jedoch nicht bekannt, sagt Thomas Jirku von der VCC. Zwar kommen Lärmstörungen am Wiener Gürtel immer wieder vor – es handelt sich um die am stärksten befahrene Straße Österreichs. Mit der Gewerbebehörde haben mögliche Lärmbeschwerden aber nichts zu tun, so Jirku.
Allerdings führe die Debatte um das Venster, so Jirku, zu mehreren Fragen. Man müsse sich fragen, wie die Beziehung zwischen Vereinslokalen und gastgewerblichen Betrieben mit künstlerischem Nischenprogramm und ähnlichem Zielpublikum aussieht und wie die Koexistenz dieser Orte funktionieren könnte. Fragen, die ein vorhin bereits zitiertes »Spannungsverhältnis« vermuten lassen.
Schließlich haben sich Vereinslokale an weniger Auflagen zu halten als gewerblich geprüfte Veranstaltungsräume. Im Falle des Vensters bedienen sie aber eine ähnliche Zielgruppe wie, sagen wir: das rhiz oder ein Chelsea oder von mir aus auch der Kramladen. Allesamt Gürtellokale, die innert weniger Hundert Meter große Teile der sogenannten Subkultur abdecken. Wenn man ein bisserl goschert ist, könnte man sagen: Wieso sollen sie die Todeln sein, die sich an alle Regeln halten, wenn man die ganze Gschicht auch einfach als Verein bezeichnen kann?
Eine Frage, die sich schon andere gestellt haben. 2016 forderte die IG Kultur eine »Entrümpelung der Gewerbeordnung«. Das Ziel: eine Ausnahme dieser Ordnung für Kulturinitiativen, um die Arbeit von Vereinen durch »sichere Rahmenbedingungen« zu erleichtern.
Getan hat sich natürlich nichts, wir sind hier bitte immer noch in Österreich. Und auch im Schlagschatten der Venster-Schließung habe ich circa so viel zum Thema gehört wie seit, hmm, einem halben Jahr von Hashtag Techno-MeToo. Na ja, kann sein, dass es niemanden interessiert. Vielleicht ist es auch zu kompliziert?
Oder kennt Subkultur gar keine Gesetze?
💖 Grundrauschen gibt’s nur, weil es dich gibt 💖
📼 Tapes, Tapes, Tapes 📼
Neue Tapes, kein einziges aus ÖSCHTERREICH, dafür oder deshalb »wirklich ohne jedem Niveau (sick!)« (danke Deutscher!) findest du hier in der GROOVE.
Antonia XM im Interview
ANTONIA XM ist nicht Taylor Swift, das ist eine gute Nachricht, wenn man nicht so auf Happy-Go-Lucky-Songs steht. Die Halb-Wienerin-Halb-Berlinerin (wortverbindende Kreationen werden mit dem Fegefeuer bestraft) schmiert sich lieber Kunstblut ins Gesicht und gießt Blumen generell mit Weltschmerz. Muss man mögen. Sollte man vermutlich! Und kann man jedenfalls mit der neuen EP von ANTONIA XM ganz leicht: »blurry« (VÖ: 12.1.24) ist auf dem Label ASHIDA PARK erschienen, das ANTONIA MATSCHNIG, wie XM eigentlich heißt, seit 2016 mit Markus Blahuš betreibt. Ein Talk zum Thema, über das Theater – und auch über Taylor.
Antonia XM: Lustig, man hat mich in der letzten Zeit immer wieder mal mit ihr verglichen. Die Leute sagen dann zu mir: Taylor Swift, aber goth as fuck!
Ja, genau.
Antonia XM: Dass ich mit der Akustikgitarre auftrete, führt mich in meine Jugend. Ich war ein Indie-Girl, habe Pete Doherty gehört. Mit 16 habe ich UK Bass entdeckt und danach alles an elektronischer Musik durchgemacht – bis ich gemerkt habe, dass ich das Akustische mit dem Elektronischen verbinden kann. Das ist auch der Kerngedanke von Ashida Park. Es geht nicht um einen bestimmten Stil, sondern um ein konkretes Gefühl, das sich nicht auf ein Genre beschränkt.
Ist das eher ein trauriges Gefühl, ein …
Antonia XM: Weltschmerz, ja! In meiner Musik kann ich mich auskotzen und ein bisschen Frieden finden. Das mag sad klingen. Ich mag aber sowieso keine happy Musik.
Weil sie vorgibt, was du zu fühlen hast?
Antonia XM: Ist das nicht bei sad Musik auch so?
Die Melancholie lässt das Vorgegebene eher verschwimmen, nicht?
Antonia XM: Vielleicht lässt sie mehr Raum, ja. Trotzdem kommen traurige Songs grundsätzlich schlechter an als positive. Das heißt: Wenn sie in die Charts sollen, müssen die Songs happy oder zumindest verdeckt traurig sein.
Du willst nicht in die Charts.
Antonia XM: Ohne jetzt edgy klingen zu wollen: Die meiste Musik, die ich mir anhöre, hat ein paar Hundert Klicks auf Soundcloud. Gleichzeitig kann ich nicht verstehen, wie mancher Bullshit so viele Klicks bekommen kann. Mit Ashida haben wir jedenfalls keinen einzigen Song auf einer Playlist bei Spotify gelistet.
Das ganze Interview ist auf mica erschienen.
🤓 Weiterlesen, weiterdenken 🤓
- Ania Gleich hat mit Anja Plaschg getschickt (und über Kino mit »Des Teufels Bad« gesprochen)
- female:pressure hat FACTS 2024 veröffentlicht – das Hyperreality Festival in Wien hatte die größte Geschlechtergerechtigkeit von allen Festivals weltweit
- Rahel spielt’s angeblich dauernd auf FM4, mit Ania Gleich hat sie Wärme verteilt
- Lisa Wallerstein reicht uns die Dritte Hand mit musikalischem Mitgefühl
- Der neue Fair Pay Reader ist online
🎙️ Radio Gaga 🎙️
Heute ist der dritte Dienstag im Monat, das heißt: Heute ist wieder Grundrauschen auf Radio Orange 94.0.
📍Salon skug isch des bescht wos je hets gits 📍
Ja, am Donnerstag ist wieder Salon skug. Wir sind im rhiz. Nini kommt und Dagmar auch. Das ist keine Katastrophe aus dem Musikantenstadl, sondern eine Zusammenkunft der beiden besten Stimmen in Wien. Außerdem: skug Talk mit Donnadecks über Genderequality vor, hinter und auf dem DJ-Pult. Kommt’s!
»Sehr geehrter Herr Berserker …
Wir schreiben das Jahr 2023 nach Christi – In der Welt der Musik gibt es Geschichten, die nicht nur die Ohren berühren, sondern auch die Herzen.« (Promo-Mail zu RedRomen – Ein kurzer moment)
Ingrid Schmoliner im Interview
2019 trat die Pianistin INGRID SCHMOLINER mit einem einstündigen Minimal-Kraftakt im Rahmen von Wien Modern im Konzerthaus auf. Nun erscheint »MNEEM”«als aufwändig gestalteter Release bei VENTIL RECORDS (VÖ: 1.3.2024). Via Zoom erreiche ich die gebürtige Kärntnerin in ihrer Wiener Wohnung. Auf dem Tisch stehen frische Tulpen. Ihre zwei Katzen tapsen durchs Bild. »Eine Scheißwoche«, sagt SCHMOLINER – ihr Auto ist gestern eingegangen. Vielleicht ist das Gespräch deshalb offen und ehrlich. Wir sprechen über Grundaggressionen und Grunddepressionen, über Steine als Gedächtnis und den Marathon am richtigen Flügel. Am Ende steht wie immer die Musik. Weil nur sie alles verbinde, sagt SCHMOLINER.
Zuallererst: Wie geht es dir?
Ingrid Schmoliner: Im Februar bekomme ich immer Depressionen. Vielleicht weil meine Mutter Geburtstag hat. Oder weil Menschen, die mir nahe waren, im Februar gestorben sind. Zum Glück habe ich meine Katzen Berta Berserker und Wali Exsport um mich. Weißt du, ich empfinde Menschen öfters anstrengend und Tiere bereichernd – sie haben was »Normales« an sich … Der Mensch ist für mich hingegen manchmal unbegreiflich.
Wieso?
Ingrid Schmoliner: Ich denke immer wieder über Relationen, die Relativitätstheorie, die Quantenphysik und Transpersonalität über eigentlich ungreifbare Dinge nach. Außerdem schaue ich mir von meiner Wohnung im dritten Stock immer den Mond an. In den letzten 20 Jahren habe ich beobachtet, wie unterschiedlich er von einem Tag auf den anderen am Horizont steht. Vor 35 Jahren war der Mondzyklus nachvollziehbar und ich konnte ihn gut sehen, da es kein Streulicht gab.
Es verändert sich also …?
Ingrid Schmoliner: Ja sicher, alles ist in Bewegung, aber ich finde gerade in den letzten Jahren findet eine totale Umstellung von bestehenden Systemen statt. Ich finde, es sollte klar sein, dass der Mensch nicht nur aus Knochen, Häuten, Organen und so weiter besteht. Man ist mehr, als man begreifen kann. In unserer Gesellschaft merkt man entweder eine Überesotherisierung oder ein absolutes Festklammern an materiellen Umständen. Wenn der Mensch nicht in der Lage ist, etwas zu dominieren und einzugrenzen, wird er als abnormal oder auch als psychisch krank eingestuft. Da ich einen sehr sensitiven Körper habe – ich würde fast sagen: einen hellfühligen Körper – erfahre ich oft schon mit meinen automatisierten Bewertungschleifen, was funktional wäre und was ich bin. Manchmal stufe ich mich deshalb zu sensibel für diese Welt ein. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen, diese Fähigkeiten in die Welt zu bringen und mich als wichtiger Teil des Ganzen wahrzunehmen. Meine Musik lebt schließlich davon. Als jemand, der aus einer bäuerlichen, sehr arbeitsamen, katholisch-konservativen Familienstruktur kommt, in der man sich nur über Leistung und schwere körperliche Arbeit definiert, erklärt sich diese Sozialisierung nochmal von selbst.
Das ganze Interview ist auf mica erschienen.
Was diesen Monat rauscht
Loser Year – LY 01
Linzer Band, erstes Mal, deshalb: Hi there! Das Bandfoto nimmt man im Museum auf. Das sieht schön aus. Und es klingt ja auch ganz gut, wenn man gerne auf die Schnürsenkel starrt, während man viele Gitarren spielt.
Spritzweinmafia – Eldorado
Geiler Name, ich klicke, ich lese: Da steht Nu-Metal, Rap, Rock, Austria. Klingt dann eher so wie, Chester Bennington heute aussehen dürfte: ziemlich zerfladert.
Awo Ojiji – Keisaku (Soft Raw)
Grazer Bub, der sich Awo Ojiji nannte und schon beim Elevate spielte, aber inzwischen Toupaz heißt – das klingt wie Tupac mit Linksdrall, was gut ist, wenn man weiß, was Leftfield in dem Kontext und überhaupt ist.
svensson – hoppípolla
Behaupten kann man viel, zum Beispiel, dass das happy music ist. Keine Ahnung, wann ich das letzte Mal so geheult habe, wahrscheinlich bei Titanic.
Thomas Nečemer & Dirk Schilling Duo – Madame A.
Meine Karriere an der Quetschen endete mit sechs Jahren in den Sternen. Die Ziehharmonika ist für mich trotzdem das allerbeste Instrument, noch vor Maultrommel und dem ganzen Zeug. Ein Kärntner Slovene spielt sie hervorragend. Da verträgt man auch den Deutschen!
Glacea – Nordwand
Ich bin mir sicher, es gibt mindestens drei Metal-Bands namens Nordwand zu viel. Ist aber egal, das ist ja kein Metal, sondern »Something-Rock«. Und das heißt in Innsbruck: Funktionsjacken-Downhill-Tuscherei.
ubahnpudding – Gewölbe Tapes
Wer Punk probt, hat nichts gelernt. Wer den Schmafu aber mitschneidet, ist ein kluger Beidl, weil es eine schöne Erinnerung ist.
HORIZONT – Gesammelte Schriften Band 1 (live @ Galerie Utopia)
Klingt für mich nach Kunst, was schlecht ist, wenn man immer nur schlecht über die Kunst redet.
Raumschiff Engelmayr – Verbrechen
Raumschiff hin oder her, das ist ein sehr guter Soundtrack für ein Puppentheater!
Studio Dan – Hydra
Die Neue Musik mit großem N schläft nie. Gerade beim Studio Dan, die gönnen der echt keine ruhige Minute.
Rico Mynthen – Farewell, Bulimic Twin
Ein großartiges Album, wenn man weiß, was ein großartiges Album ist, das heißt: Eine Mensch oder eine KI singt nicht zu schlecht, aber auch nicht zu gut, und spielt am besten noch echte Instrumente, weil die anderen taugen es nicht mehr.
Tired. – The Cost of Holding on
Ich fahr nicht gerne nach Graz, aber dafür würde ich nach Graz fahren, weil: Besser hat noch nie jemand rumgeschrien bei dem Lärm.
The Z – Hoffnung pures Gold
Von Friday for futures zum Vierzeiler, also: Buzzwordbingo für die Bobos? Computer says no. Das ist guter Rap, den SICH AUCH MENSCHEN ANHÖREN, DIE EIGENTLICH GAR KEINEN RAP HÖREN, sheesh!
Modecenter – Altes Glück
Für Wien reicht es locker, wenn man besoffen das Kapital zitiert oder halt so tut.
Hirsch Fisch – Da Glosscherbn
Diese zwei älteren Herren verbringen ihre Pensionsvormittage und ihre Pensionsnachmittage nicht im Standardforum, sondern beim Heurigen, dort trinkt man dann zwei, drei, zwölf Achterln und, ge! – der Norbert hat schon wieder die Ukulele dabei, aber kennt der eigentlich die Düsseldorfer Düsterboys?
Cursed Monkeys – Music for Activism Part 1: A Happy Speciesist Holiday! Why not try dog this year?
Ich erinnere mich so halb, mein Opa hatte eine CD mit Weihnachtsliedern, gesungen von Hunden. Das war natürlich eine tolle Sache. Hat sich aber nicht durchgesetzt. Hier der nächste Anlauf, erm, Auslauf.
FESSUS – Thresholds of Morbidity
Wo sich der Death Metal Leo und Michi Ungut rumtreiben, fürchten sich auch die Fledermäuse.
The Bad Taste People Music – songsaftersnow
Wenn man auf die Verpackung draufschreiben muss, dass der Bums EVENTUELL Spuren von Störungen enthalten kann, weiß Werner, der Weg stimmt!
Vienna’s Filthiest – BIRTH OF THE FILTH VOL.1
Man konsumiert ja doch einiges im Laufe so einer Nacht, ist aber alles eine Frage des Mindsets. Bis das Mindset zu anstrengend wird und man anfängt, die Nacht nur noch wegen der Pillen zu konsumieren.
Ingrid Schmoliner – MNEEM (Ventil)
Wie das geht, ich weiß es nicht. Aber es war eine Pauschalreise auf 35 Quadratmetern.
Seeking – Wishing
Wünsch dir was: eine Liege von Le Corbusier, 50ml von Wiener Blut und diese Band, die alle dreinschauen, als wüssten sie, wie cool sie sind. Aber dann halt der Sound.
Bipolar – Destroy Me
Ja, es ist nicht gut, wenn man sich die Pulsadern aufschneidet. Aber wenn man es wo machen müsste, dann im Ländle.
Sodl – eine farbe, schlafendes Kind
Vielleicht so viel Talent wie Gustav. Aber ohne GEWEHR.
Christina Ruf – Mapless
Ich habe es schon gesagt, ich sage es gerne noch einmal: Die Cellistin Christina Ruf ist ein Geschenk für Wien, wir sollten ihr alle dankbar sein.
Sacrificium Sonorum / DJ Warzone (Urban Lurk)
Alle machen Baushauskettentechno und bitte leckts mich langsam alle am Oasch.
Tumido (mit Alex Kranabetter)
Miles Davis brachte Fusion in den Jazz. Diese Herren nehmen Zwentendorf ans Netz.
Interstellar Bungalow – Helix
So haben die Bands 2009 auf FM4 geklungen, das sag ich jetzt mal so, OHNE WERTUNG, GANZ NEUTRAL.
Gnigler/Schneider – Federn
Wer weiß, wie alle Pipsis heißen, war schon einmal im Naturhistorischen Museum und wer sagt eigentlich, dass man dort kein Saxophon spielen sollte.
Trauma Glow – about to find solace in your arms
Mehr Vans, mehr Starren. Meine These: Die Männer müssen an die frische Luft.
Jesse Grande – Rote Lippen
Die Tiroler sind ein freches Volk, sie schreiben Dialektpop, aber sie meinen eigentlich Dialeckkkkkkkchhhhtpop, was das hier auch nicht ist, aber Werner Pirchner gäbe Daumen nach oben!
Innode – Grain
Verkopfte Männermusik ist immer noch Männermusik und deshalb muss man sich nicht verkopfen.
Paul Plut – Herbarium
Es wird wieder wärmer. Im Brustkorb, immerhin. Paul Plut ist ein Geschenk und »Lucken in der Landschaft« ist vielleicht Kulturhauptstadt 2025.
pettersson – Ashen Plain
Das Beste kommt zum Schluss, das ist so und ich halte mich daran. pettersson ist eine Wiener Screamo-Band, die schon ein paar gute Alben gemacht hat, aber jetzt länger nichts und dann kommt also diese Platte, für die man ihnen die Füße küssen müsste, wenn man es nicht ohnehin schon tut.
Bevor wir auseinandergehen …
Bevor ma’s verschreit: Manchmal RUTSCHT SOGAR MIR WAS DURCH, das heißt: Ich hab dieses sehr gute Projekt verpasst und hole DIES hiermit nach, indem ich sage: Ein sehr gutes Projekt. Aus Wien.
Dir gefällt Grundrauschen? Erzähl es halt rum oder drück hier – und rausche einmal im Monat mit.